Nach Ansicht der Ökonomen der Deutschen Bank wird Bargeld in absehbarer Zeit nicht verschwinden. Im Gegenteil: Der Bargeldumlauf hat stark zugenommen, und in jüngster Zeit hat die COVID-19-Pandemie die Nachfrage nach Bargeld in die Höhe schnellen lassen.
Wichtige Zitate:
"Letzte Woche berichtete die Europäische Zentralbank (EZB), dass der Umlauf von Euro-Banknoten im vergangenen Jahr um 12 % gestiegen ist. Das war die höchste Wachstumsrate seit einem Jahrzehnt und mehr als das Doppelte der Wachstumsrate für 2019.
"Bei den Verbrauchern ist Bargeld immer noch König. Die Menschen betrachten Bargeld als 'Wertaufbewahrungsmittel' und als 'sicheren Hafen'. Laut unserer eigenen Umfrage unter 3 600 Personen in Großbritannien, den USA, China, Deutschland, Frankreich und Italien bezeichnet ein Drittel der Amerikaner und Europäer Bargeld als ihre bevorzugte Zahlungsmethode. Mehr als die Hälfte der Menschen in den Industrieländern glaubt, dass es Bargeld immer geben wird. Diese Ansicht ist bei allen Befragten, unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Alter, vor und während der Kovid-Pandemie konstant geblieben."
"Die Umschichtung von Bargeld unter der Matratze auf ein Bankkonto wird in naher Zukunft wahrscheinlich nicht (in großem Umfang) stattfinden. In normalen Zeiten (d. h. wenn es keine Pandemie gibt) haben die Verbraucher angesichts niedriger oder negativer Zinssätze wenig Anreiz, Geld zu investieren oder zu sparen. [...] Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass die meisten Zentralbankzinsen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis mindestens 2022 unverändert bleiben, und zwar vor dem Hintergrund niedriger Inflationsraten.
"Niedrige Zinssätze sind ein Hindernis, das die Menschen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften davon abhält, digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) einzuführen. Dieses Hindernis ist in den meisten Schwellenländern (insbesondere in China) mit ihren höheren Zinssätzen weniger problematisch."
